i.e.S. mit Pferden assoziiert
i.w.S. mit Freitzeitsportlern assoziiert
01. Pferdeeinstellvertrag
- Tierschutz: § 2 Nr. 1 + 2 TierSchG
- § 90a BGB i.V.m. Art. 20a GG
- Ergo: Ethologisch basierte Pferdehaltung durch den Menschen (Evolutionsbiologie + Domestizierung)
- Delegation an Pensionsstallbetreiber
- Pflichten gegenüber Pferd: Fürsorge und Obhut (primäre Erfüllungspflicht)
- Sekundäre Schadensersatzpflicht aus Verletzung des Integritätsinteresses des Pferdeeigentümers
- Urteil des OLG Frankfurt am Main vom 14.09.2007 (Kopie anbei)
- Typenmischvertrag ? Beherrschungssphäre
- Darlegungs- und Beweislast (Exkulpationspflicht ex §§ 292 S. 1 ZPO, 280 Abs. 1 S. 2 BGB)
02. Entgeltlicher Pferdevollberitt
- Pferdebasierte Definition: Elemente der Vertragspflichten beim Vollberitt
- Rechtliche Qualifikation: Dienstvertrag (Urteil des BGH vom 12.01.2017,(Kopie anbei)
- Beweislastverteilung
- Beherrschungssphäre
- Gefahren- und Verantwortungsbereich: Immanente Risiken aus der Natur des Pferdes (Fluchttier, vegane Ernährung, Herdentrieb)
- Exkulpationspflicht mit dem Beweismaß der §§ 292 S. 1 ZPO, 280 Abs. 1 S. 2 BGB
03. Kündigungsfrist beim Pferdepensionsvertrag
- Denklinien
- Teure Anlage (hohe Investition, tierschutzgerechte Unterhaltung, Futterbevorratung)
- Hohe Arbeitsintensität (täglich mindestens dreimal füttern und einmal misten)
- Tierschutz mit Teilaspekt Infektionsschutz (Influenza, Herpes, Hautpilz) und antiparasitäre Prophylaxe
- Typenmischvertrag
- Ergo: Begrenzung der Fluktuation des Pferdebestandes mit dem Ziel des Monatsrhythmus (vgl. gesetzliche Wohnraummiete, pro rata temporis)
- AGB:
- § 307 BGB (Inhaltskontrolle)
- § 309 Nr. 9c BGB (Dreimonatsregel, gesetzgeberische Wertung)
- Urteil des Landgerichts Wuppertal vom 23.05.2017 (Kopie anbei)
04. Aufsteller- und Produzentenhaftung bei Pferdeboxen
- Ethologische Anforderungen an Pferdeboxen (Größe, Belichtung, Beleuchtung, Wasser + Futter, Boxenmatratze, visuelle Sozialkontakte)
- Verletzungssichere Materialien: Holz, Stall, ausreichende Stabilität, verhaltenskonforme Kriterien (§ 2 Nr. 1 TierSchG)
- Haftung des Produzenten und/oder des Aufstellers fehlerhafter Pferdeboxen aus § 823 Abs. 1 BGB; dazu Urteil des OLG Celle vom 13.08.2018 (Kopie anbei)
- Mitverschulden (Mitursächlichkeit) nach § 254 Abs. 1 BGB:
- Verhältnis Hersteller/Aufsteller zum Berufsreiter (§ 833 S. 2 BGB)
- Kritik (kein Ansatz für analoge Anwendung des § 833 S. 1 BGB)
- Historisch erwähnt: BGH-Urteil aus 1990: Nach oben offenes U-Eisen mit der Gefahr partieller Sehnenruptur beim Steigen des Pferdes
05. Die Wasserrutsche in Freizeitanlagen als haftungsrechtliches
perpetuum mobile; hier: Verkehrssicherungspflicht
- Geschichte der Wasserrutschen inklusive Röhrenrutschen:
- Freizeitevent (gesellschaftsrechtliche Entwicklung: Mehr Freizeit im Rahmen der work-life-balance)
- Provokation der Propriorezeptoren (vergleichbar dem Kirmeskarusselleffekt) bis zur dreifachen Erdanziehung (3 G)
- „no risk no fun“ (neueste Entwicklung: Startpunkt der Wasserrutsche 100 m über dem Erdboden)
- Gefahren und Risiken:
- Unerfahrenheit der Benutzer
- Selbstüberschätzung der Benutzer
- Gruppendynamik
- Freizeitbegleitender Alkoholkonsum
- Risiken aus
- Konstruktion der Wasserrutsche
- dem Betrieb der Rutsche
- DIN EN 1069: Sicherheitstechnische Anforderungen an Wasserrutschen (Kopie anbei)
- Urteil des BGH vom 03.02.2004 (Kopie anbei)
- Rutschenanleitung mittels Piktogramme
- Einlasssteuerung (Lichtschranke usw.)
- Aufsatz von Möhlenkamp „Risikoanlagen im Badebetrieb“ (Kopie anbei)
06. Quad im Erlebnispark
- Haftungsrechtliche Kriterien beim Betrieb eines Erlebnisparks:
- Gruppendynamik
- „Lust auf Event“
- Enthemmung der Benutzer (Alkohol)
- Unerfahrenheit (Naivität)
- Besonderheiten des Quad:
- Hohes Gewicht (314 kg beim Typ „Yamaha Grizzly“)
- Hochliegender Schwerpunkt (Kippgefahr in unebenem, abschüssigem Gelände)
- Kleiner Lenkradius (weitere Kippgefahr)
- Vertragskonstruktion des in Kopie anliegenden Urteils des BGH vom 09.09.2008: Betreiber -> Arbeitgeber -> Arbeitnehmer
- Beschreibung des Unfallgeschehens (Rn. 2 des BGH-Urteils)
- Haftung des Betreibers gegenüber dem Arbeitnehmer:
- aus Vertrag
- aus Vertrag mit Schutzwirkung zugunsten Dritter
- Pflichten im Sinne der §§ 280 Abs. 1 S. 1, 276 Abs. 2 BGB:
- Mitwirkendes Verschulden beim fehlendem Schutzhelm; aber Schutzzweck der Norm (Verletzungen des Gesichtsschädels, Integralhelm)
- Haftung aus Delikt (§ 823 BGB)
Dr. jur. Burkhard Oexmann (Rechtsanwalt + Lehrbeauftragter)
Rassenhöveler Straße 7-59510 Lippetal
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